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Sonntag, 26. Februar 2017
Sonntag, 26.02.17
Liebes Tagebuch,

seit ich nun die Marke des 33. Lebensjahrs erreicht habe, fühle ich mich irgendwie mehr schlecht als recht.😁 Ich kann mich daran erinnern, dass es schon einmal ein Jahr gab, in dem das derart strukturiert war. Nun denn, das mag an der Tatsache liegen, dass ich im Winter Geburtstag habe und da in der Regel mehr Erkältungen on Tour sind. 😆

Eigentlich bin ich was die Gastfreundschaft gegenüber Viren angeht nicht sonderlich nett und sie lassen mich daher auch immer in Ruhe, aber dieses Jahr ist es den Viren scheinbar egal. Daher hatte ich diese Woche eine unplanmäßige Ruhewoche.😧 Nicht nur die Erkältung hatte mich etwas umgehauen, sondern auch ein netter Chiropraktiker auf dem Seminar am vergangenen Wochenende. Er hatte mich netterweise –zwar ungefragt- zu Recht gestutzt. 😮 Es krachte an allen Ecken und Enden meines kleinen Körpers und die folgenden Tage habe ich mich bewegt wie eine 90 Jährige. 😂

Bei jedem weiteren Tag der ins Land ging, dachte ich mit Schrecken an den Halbmarathon. Es würde definitiv ein Kampf werden. Und das wurde er auch.

Ich hatte den Hauptsumpf der Erkältung zwar hinter mir gelassen, aber so richtig pralle ging es mir Sonntagmorgen noch nicht. 😐Meine Nebenhöhlen war noch etwas „sekretbefüllt“ und mein Körper war voll im Degenerationsmodus. Es ist erschreckend wie schnell der Körper an Leistung abbaut wenn man wirklich nichts tut. 😵

Beim Warmlaufen fühlten sich meine Beine eigentlich ganz geschmeidig an.👍 Geschmeidig vom vielen Nichtstun halt.😂 Das mich dieses Gefühl nicht den ganzen Halbmarathon begleiten würde, war mir allerdings ziemlich klar.

1:30 min hatte ich in der Gesamtwertung Abstand auf die 2. meiner Altersklasse. Und das ist auf einem Halbmarathon schnell aufgeholt. Eigentlich hatte ich tief in mir drin den 1. Platz abgehakt. Zu schlecht war meine Verfassung. Ich glaube zwar an die Existenz von pinken Einhörnern😂, aber nicht an derartige Laufwunder. Ich setzte mir ein Ziel von unter 1:40. Das schien mir realistisch. ☺

Auf dem Weg nach Hamm hatte ich mich das erste Mal in dieser Serie versucht mit Musik zu stimulieren und zu motivieren. Anstatt einer „Killer-Renn-Motivation“ stellte sich ein eher unproduktiver Zustand der emotionalen Rührung 💕💞ein. Oh man, mir schienen wieder die Hormone dazwischen zu funken. Man hat es nicht leicht als Frau. 😜Nach ein paar tiefschürfenden Liedern hatten sich sämtliche Nackenhaare aufgestellt, die Kehle hatte einen schönen Kloß und ich hätte mir gerne ein Loch gebuddelt, um mich dort zu verstecken. Warum auch immer, aber das „Duracel-Häßchen“ in mir war alles andere als aufgedreht.

Um 10:00 Uhr ging es dann los. Die Beine fühlten sich nach wie vor okay an. Zum Tempo konnte ich nicht viel sagen, da ich ja nie auf die Uhr gucke. Ich bemühte mich ruhig zu laufen, da ich leider die letzten Wochen sehr, sehr, sehr wenig in die Länge trainiert hatte. Die 21 km würden lang werden. 🙈

Bereits nach einem Kilometer überholte mich die AK 2. Sie würde heute das Rennen machen. 💪Das war klar. Ob sie die 1:30 min rausholen würde war die Frage. Mit jedem vergehenden Kilometer wurde der Abstand zu ihr größer und mein Zustand bescheidener. Ich versuchte ruhig weiter zu laufen. Es war ziemlich windig und der Wind kam auf der ersten Hälfte von Hinten. Der Logik nach bedeutete dies, dass die zweite Hälfte doppelt zäh werden würde. Aber wie sagt man so schön, Gegenwind formt den Charakter.😉
Ich lief und lief und suchte immer wieder in meinem Kopf nach den Melodien, die mich auf dem Hinweg motivieren sollten. „Run, run, run…“ 🎼🎶

Ich versuchte zu ziehen. Der Abstand zu der 2. meiner AK wurde immer, immer größer. Egal, einfach weiter ziehen. Mein Kopf fing an zu brummen. Dies war leider keines der schönen Melodien. Also doch lieber etwas ruhiger? Ich war mir unsicher. Ich wollte meinen Körper nicht zu sehr quälen. Schließlich war er nicht zu 100% tutti.

Nach der Hälfte wurde es dann auch immer zäher. Ich wollte aber durchhalten. Ich konzentrierte mich einfach mein Tempo zu halten. Die Schritte wurden schwerer, immer schwerer. Komm weiter, einfach weiter laufen. Und wenn es gar nicht mehr geht, dann läufst Du halt auch einfach weiter.😬Irgendwie so wird es schon gehen.

Die Kilometer, die vor mir lagen schrumpften langsam. Das Ziel zog mich stetig weiter. Und dann wurde ich auf einmal schrecklich durstig. Was war ich nur ein Jammerlappen. Ein wenig musste ich innerlich lachen über mein Gequengel. 😂
Vor mir schnaufte ein schwarz gekleideter Läufer wild und testosterongeladen vor sich hin. Die Geräuschkulisse war beeindruckt.😂 Begleitet wurde diese Performance von einem regelmäßigen Ausrotzen von Speichel oder viel mehr Schleimagglomeraten, die sich kreativ im Wind drehten und zum Glück immer irgendwo neben mir in den Asphalt einschlugen.
Ich versuchte aus Sicherheitsgründen an ihm vorbei zu ziehen, da mir die Positionierung hinter ihm im Gegenwind und den regelmäßigen Absonderungen gefährlich erschien. Ich zog neben ihn und es passierte was immer passiert, wenn solche testosterongeladenen Typen auch nur einen Hauch von Östrogen wittern. Er sprintete los wie von der Tarantel gestochen. Die Geräusche wurden proportional zur Geschwindigkeit lauter und die Schleimagglomerate größer. Beeindruckend und unterhaltsam zu gleich.😉 Nach drei Sprintmanövern war es dann allerdings aus. Ich zog vorbei und hatte mich aus dem Windschatten gerettet.

Die letzten Kilometer wurden noch ziemlich zäh. Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit ich verloren hatte, aber es war mir auch egal. Ich wollte nur noch ins Ziel und etwas trinken.🍹 Vor lauter Durst brummte mein Kopf nun noch mehr und mein Mund war ganz klebrig und trocken.

Ich schleppte mich mit 1:38:17 ins Ziel und war froh das Rennen geschafft zu haben und endlich etwas trinken zu können. Nach dem ich mich ordentlich bewässert hatte, gab es dann die Siegerehrung der Serie. Absolut unerwartet hatte ich tatsächlich den 1. Platz🏆 verteidigt. ☺



Und nun bin ich ganz schön platt und glücklich zu gleich und hoffe, dass ich bald wieder gesund bin und mich wieder saftiger fühle. Es ist schon ein wahnsinniges Privileg gesund zu sein. ☺

Bis bald!🙋❤

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